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Archiv für die Kategorie ‘Allgemein’

Samstag, 16. Juli 2011

20. Juli 2011 Betina Keine Kommentare

Da wir heute wieder eine lange Fahrt vor uns haben, stehen wir etwas früher auf, packen zusammen und gehen wieder ins Rainforest Cafe frühstücken. Marlene haben in der Nacht entweder zig Gelsen oder Spinnen gestochen (was für mich zwar unerklärlich ist, da wir im 17. Stock wohnen und kein Fenster öffnen können) oder sie hat einen Hitzeausschlag. Es juckt und sie sieht von Stichen übersät aus….

Wir müssen durch das halbe Hotel durch (es ist eigenartig, dass hier in den Casinos geraucht werden darf, man ist das schon gar nicht mehr gewöhnt) und im Cafe werden wir gebeten ein „Comments“-Zettel auszufüllen und uns kommt vor, wir werden heute bevorzugt bedient. Den bekommen nicht alle, wie wir bemerken. Unsere Beurteilung fällt natürlich sehr gnädig aus. Mittlerweile kommt es uns auch nicht mehr komisch vor, wenn zu den süßen Waffeln oder zum süßen French Toast Speck oder Wurst serviert wird. Haben wir uns bei den Frühstücksbuffets, die wir inklusive hatten, noch gewundert, wenn sich die Leute diese Kombination genommen haben, können Tobias und Thomas diese nun auch locker verputzen (ich nicht…).

Gegen viertel nach zehn fahren wir aus der Hotelparkgarage und auf der I-15 Richtung Barstow. Die Landschaft ist eher eintönig und man wundert sich mittlerweile nicht mehr, dass die Amerikaner anders denken, was Platz angeht und Weite und Entfernungen.

Nach zwei Stunden Fahrt machen wir Pause im Geisterstädtchen Calico, das im 19. Jh vom Silber- und Boraxabbau reich geworden ist. Nun ist es liebevoll als Museumsdorf hergerichtet. Thomas muss wieder einmal tanken und es ist noch immer nicht so einfach. Wir müssen meist ein paar Tankstellen anfahren, bis eine davon funktioniert (oder wir kapieren, wie es geht).

Weiter geht es auf dem Highway 58 Richtung Bakersfield. Die Landschaft wird etwas grüner und weniger karg. Wir wechseln dann auf den Highway 65, der uns durch Orangenplantagen und Weizenfelder führt, vorbei an Ranches. Ein paar Meilen geht es an Bohrtürmen vorbei und wir sind uns nicht sicher, was die da aus der Erde pumpen.

Es gibt hier wunderschöne Oleander, so große und blütenreiche hab ich auch noch nicht in den Mittelmeerländern gesehen.

Nach einer kurzen Stärkung geht es dann weiter auf der 198, die uns direkt zu den Three Rivers bringt, ein Ort ein paar Meilen vor dem Sequoia-Nationalpark. Wir kommen gegen 18 Uhr abends im Comfort Inn and Suites an, es ist sehr nett hier, die Zimmer relativ groß, die Betten von der Breite her auch in Ordnung.

Wir wollen noch etwas essen, fahren zuerst noch in den SNP, um uns einen Überblick zu verschaffen, wir haben ja morgen nur ein paar Stunden Zeit, diesen zu erkunden. Leider wird uns durch das bergauf und bergab fahren so schlecht, dass wir umdrehen, wir haben ja eine lange Autofahrt hinter uns und wenig gegessen.

Wir finden ein nettes Restaurant am Fluss, es ist romantisch zu sitzen und die Bedienung ist sehr nett. Wir müssen zwar fast eine Stunde auf das Essen warten – in der Zwischenzeit spielen Marlene und Tobias Billard -, aber es zahlt sich aus und gegen 22 Uhr sind wir wieder zurück im Zimmer.

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Freitag, 15. Juli 2011

16. Juli 2011 Betina 9 Kommentare

Es ist zwar auch in der Nacht sehr laut – vor allem kreisen bis ca Mitternacht die Hubschrauber-, aber wir schlafen trotzdem sehr gut, Tobias müssen wir sogar gegen halb zehn aufwecken.

Wir müssen ein paar Sachen vom Auto holen, das dauert mindestens eine halbe Stunde. Sehr unpraktisch für uns. Danach gehen wir ins Rainforest-Cafe frühstücken, die Atmosphäre ist genial und das Essen auch gut. Im MGM ist es nicht ganz so kalt, aber mich friert trotzdem. Ich bin aber heute klüger als gestern und nehme mir eine Weste mit.

Danach gehen wir in den M&Ms Shop, die Kinder kaufen sich etwas. Auch im Coca-Cola Shop werden wir wieder fündig. Danach fahren wir mit dem Shuttle zum Caesar´s Palace, weil Thomas sich ein I-Pad kaufen will. Im Shuttle spricht uns ein Ehepaar an, das wissen will, woher wir kommen. Der Mann kann ein wenig Deutsch (ungefähr so gut wie Thomas englisch), versteht aber relativ viel. Sie waren schon in Österreich und in Deutschland und es hat ihnen gut gefallen. Der Mann hat in der Schule Deutsch gelernt und sie meinten es wäre nicht so selten in den USA, da im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jh jeder dritte Einwanderer aus Deutschland gekommen ist und die Sprache in manchen Gegenden noch immer zum Teil von den alten Menschen gesprochen wird. War eine nette Unterhaltung.

Die Shopping-Mall im Hotel ist grandios. Es soll Rom nachahmen und da es so dermaßen künstlich aussieht (inklusive Himmel und Tag und Nacht Simulation) ist es schon wieder schön.

Da der Apple-Store ganz am Ende ist, komme ich in den Genuss der ganzen Mall. Wir kommen auch am Trevi-Brunnen vorbei, davor ist ein kleines Lokal, das nett aussieht und Trevi heißt.

Im Apple-Store ist nicht annähernd soviel los wie in NY, aber es ist gut besucht. Wir werden gut bedient, der Mann war zwei Monate auf Europa-Tour, leider nicht in Österreich, wie er bedauert. Thomas kauft sich ENDLICH! sein I-Pad, wir sind alle glücklich und er darf uns ins Trevi dafür einladen.

Dort werden wir gut bedient, es ist richtig nett hier und auch nicht so kalt.

Danach gehen wir ins Venetian, auch das ist nett, drinnen fährt ein Gondoliere Touristen auf einem simulierten Canal spazieren und singt ganz typisch: o sole mio.

Aber: es gibt hier einen Thomas Sabo Store und es kostet alles soviel in Dollar wie zu Hause in Euro. Tja, da muss Marlene zuschlagen und sucht sich etwas für Weihnachten aus.

Im Hotel ist auch Madame Tussauds, wir gehen rein und die Kinder sind begeistert. Wir lassen uns mit den Stars fotografieren, ich heirate George Clooney und Thomas stellt sich auch neben ein paar hübsche Damen, wir haben viel Spaß.

Schließlich gehen wir wieder langsam zurück. Es kommt uns heute nicht mehr so heiß wie gestern vor, es kann aber auch sein, dass wir uns daran gewöhnt haben. Und man kann ja zwischendurch mal in ein kühles Geschäft oder Hotel gehen.

Wir sind den ganzen Tag auf der Suche nach einem “I love Las Vegas” Leiberl gewesen, leider erfolglos. Gibt es hier nicht, musste sie einsehen. Aber sonst hat sie wieder einiges eingekauft.

Natürlich haben wir heute auch ein wenig in den Casinos gespielt. Wir schweigen über die Höhe unseres Gewinns.

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Donnerstag, 14. Juli 2011

15. Juli 2011 Betina 6 Kommentare

Wir schlafen wunderbar in unseren breiten Betten und in der absoluten Stille. Kein Autoverkehr, keine Nachbarn über oder neben uns. Herrlich.

Thomas und ich stehen früh um halb acht auf und genießen von der Veranda aus die Morgensonne. Die Kinder sind kaum aufzuwecken und obwohl wir früh Richtung Las Vegas fahren wollten, verschieben wir die Abfahrt um eine Stunde auf 10 Uhr. Wir gewinnen sie ja wieder durch die Zeitverschiebung um eine Stunde in Nevada. Das Frühstück nehmen wir in dem Restaurant im Resort ein, es ist sehr gut, nur die Kellnerin, zwar sehr lieb und freundlich, etwas überfordert mit den Gästen. Sie scheint für alles alleine zuständig zu sein.

Wir müssen wieder durch den Zion NP und es ist wieder atemberaubend schön. Ich weiß ich wiederhole mich, aber der gefällt uns allen so gut.

Leider gibt es nach den Tunnels eine Baustelle und obwohl sie nur 20m lang ist, wird der Verkehr lange aufgehalten und wir brauchen eine halbe Stunde, bis wir daran vorbei sind.

Der Haupteingang ist bei Springdale und das ist eine wirklich entzückende kleine Stadt. Wir kommen sicher wieder mal hierher und dann wollen wir entweder hier oder in der Lodge direkt im Park wohnen, beschließen wir.

Wir fahren nun auf dem Highway 9 zur Interstate 15 und die Gegend ändert sich rasch und es wird karg. Die Wüste mit vielen Kakteen liegt nun kilometerlang vor uns.

Einen kurzen Stopp bei einem McDonald´s (Thomas braucht dringend einen „richtigen“ Kaffee und die Kinder ChickenMcNuggets) und dann sind es noch 100 Meilen nach Las Vegas.

Der erste Blick darauf ist etwas verschwommen, aber rasch kommen wir näher. Und bald sehen wir die ersten „berühmten“ Hotels. Wir wohnen im MGM und es ist überwältigend. Der ganze Hotelkomplex ist riesig. Allein der Weg von der Parkgarage zur Lobby (ist ebenfalls riesig) dauert fast 10 Minuten. Der Check-in ebenfalls riesig, aber wir wohnen ja in einem der größten Hotels der Welt mit fast 6000 Zimmern. Ja, und auch ins Zimmer brauchen wir ziemlich lange, wir wohnen im 17. Stock mit Blick auf das Hotel New York (mit Empire State Building, Freiheitsstatue und Chrysler Building) und seiner Achterbahn, auf das Luxor mit Pyramide und das Monte Carlo. Unser Zimmer ist groß, die Betten halbwegs breit, und das Beste: sie fragen uns, ob wir ein Gratis-Zusatzbett haben wollen! Ja, klar, und auch dieses ist relativ breit. Wir sind zufrieden.

Ja, der von mir gewünschte Effekt tritt ein: es ist eine andere Welt als draußen in den National Parks.

Als wir am Nachmittag gegen halb vier losgehen, ist es heiß, es hat fast 100F, also fast 40C. Wir fahren mit dem Monorail zum Stratosphere Tower. Dieser ist 350m hoch und ganz oben kann man, wenn man will, den besonderen Thrill erleben: es gibt eine Achterbahn, ein Karussell und einen Freifallturm und man kann von da oben runterspringen (gesichert natürlich). Heute ist aber von uns niemanden danach, das auszuprobieren.

Es ist viel zu heiß zum Gehen und darum fahren wir mit dem Shuttle-Bus. Wir steigen beim Mirage Hotel aus und gehen vor bis zum Caesar´s Palace. Dann fahren wir zurück zum Hotel, es ist kein Vergnügen in der Hitze auf dem Strip herumzulaufen.

Unser Hotel gefällt uns sehr gut, es ist auch nicht so laut wie manch andere hier. Las Vegas ist eine sehr laute Stadt und auch sehr sündig, wie an jeder zweiten Ecke gerufen wird. Es gibt hier sehr viele Gottes-Bewegungen, die zur Umkehr aufrufen.

Als wir dann gegen halb acht wieder losmarschieren, hat es nurmehr ca 30C, es ist fast angenehm. Die Lichter beginnen zu leuchten und es hat ein eigenes Flair. Alle paar Meter wird Thomas ein Zettel in die Hand gedrückt, mit dem Hinweis, dass es Mädchen gibt, die sich über einen Besuch von ihm freuen würden. Wir anderen bleiben unbehelligt, das ist angenehm.

Wer behauptet, NY sei laut, war noch nie in LV. Unglaublich, welch Lärmpegel man hier ausgesetzt ist. Wir gehen in den M&Ms Shop (wie in NY) und nebenan in den Coca-Cola-Shop, der uns begeistert, weil es witzige Sachen zu kaufen gibt.

Da wir mittlerweile hungrig geworden sind, gehen wir in einen Denny´s. Das kennen wir schon und es ist nicht so überfüllt wie manch andere Restaurants. Leider ist es genauso klimatisiert (die Kinder bestehen darauf, dass ich schreibe: es woar saukoit). In jedem Shop hat es gefühlte 15 Grad, es ist irrsinnig kalt und wir können es gar nicht erwarten, dass wir unser Essen bekommen und wieder raus dürfen. Bis jetzt war es noch nie so klimatisiert, dass man es nicht ausgehalten hätte, in Las Vegas ist es wirklich grenzwertig.

Da es von der Temperatur nun angenehmer ist, gehen wir diesmal zu Fuß bis zu Caesar´s Palace. Es sind sehr viele Leute unterwegs und das Vorankommen ist schwierig. Dort ist es dann zu Ende, da ein paar Fußgängerbrücken gesperrt sind und die anderen dermaßen übervölkert, dass es sinnlos ist, darüber zu gehen. Wir kehren also um, es ist eh schon spät und mit Kindern ist es hier eh nur halb so lustig, weil man in keine Bar gehen kann und ins Casino auch nicht. Thomas und ich werden das morgen mal alleine nachholen.

Wir sehen noch ein Wasserspiel vor dem Bellagio und durch die vielen Leute dauert es doch ein wenig, bis wir wieder zurück sind in unserem Hotel. Auf der Straße stehen auch immer wieder Menschen, die Figuren aus Filmen verkleidet sind, mit denen man sich fotografieren lassen kann. Marlene freut sich immer, wenn sie auf ihr Winken reagieren und Hello Kitty hat mit ihr “high five” gemacht, das war für sie sehr lustig… Sehen wir mal, was der morgige Tag bringt.

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Mittwoch, 13. Juli 2011

15. Juli 2011 Betina Keine Kommentare

Wir stehen wieder erst um halb neun auf, packen und gehen frühstücken. Danach fahren wir in den Zion NP. Auf dem Weg dorthin gibt es einige Baustellen, wo sie immer wieder Autos anhalten. Das ist sehr mühsam, weil die Baustellen gleich über 5 Meilen lang sind und man da sehr lange warten muss, bis man weiterfahren kann.

Der Highway 89 heißt nicht umsonst „Scenic Byway“. Wir fahren auf diesem schon viele Kilometer (von Sedona beginnend) und man staunt immer wieder, wie viele Kilometer und Stunden man schöne Landschaft aushalten kann. Hier auf diesem Abschnitt fließt in einem Tag der Virgin River und es ist sehr grün. Rinder und Pferde weiden und es gibt auch die Art von Ranches, die man aus Filmen kennt.

Es ist heute viel heißer als gestern, und im ZNP hat es 90F. Wir sind erstaunt über die Schönheit dieses NP, das hatten wir nicht erwartet. Die Berge sind hoch, die Täler grün. Wir fahren beim East Entrance rein, kommend von Mount Carmel auf der Highway 9. Um zum Visitor Center zu gelangen, müssen wir noch ca 12 Meilen fahren, die Landschaft ist wieder einmal atemberaubend schön. Gleich zu Beginn begeistert uns der Checkerboard Mesa, der ganz weiß ist und wie ein großes Schachbrett aussieht, weil Wind und Wetter wieder tiefe Erosionslinien in die Felswand graviert haben. Die Berge sind hier ausnahmsweise nicht rot, sondern eher weiß, sogenannte „Slickrocks“, die von der Erosion ganz eigenartig geformt wurden.

Wir müssen durch zwei Tunnel, die bereits 1930 gegraben wurden, ganz finster sind nur mit Fenstern, die sich zum Canyon öffnen. Das ist ein eigenartiges Gefühl, da durchzufahren.

Der Scenic Drive beginnend vom Visitor Center  ist seit einigen Jahren von Mai-September für den PKW-Verkehr gesperrt, es verkehren Shuttle-Busse. Diese fahren öfter als jene im Grand Canyon, sind daher nicht so überfüllt.

Der Shuttle-Bus hält an 8 Stopps, von jedem kann man einige Wanderungen im Canyon machen. Wir entscheiden uns, gleich bis zum Ende (8 Meilen Fahrt), dem sogenannten „Temple of Sinawava“ durchzufahren. Es ist sehr schönes Wetter, aber doch für diese Wanderungen ein wenig heiß. Wir haben viel zu trinken mit.

Am Ende gibt es den sogenannten „Riverside-Walk“, der ganz eben neben dem Virgin River führt und sehr schön zu gehen ist. Die Landschaft ist toll und bald sind wir am Ende angelangt. Hier kann man zwar noch ein paar Stunden weitergehen, aber nur im Wasser. Marlene mag nicht durch das Wasser wandern, ich bleibe bei ihr und die Männer machen sich barfuß auf den Weg.

Als sie relativ lange nicht mehr auftauchen, entscheide ich mich, Marlene alleine sitzen zu lassen und nun auch flussaufwärts zu wandern, es schaut total abenteuerlich aus. Ich lasse meine Turnschuhe an (wie die meisten hier) und begebe mich in den Fluss. Er ist gar nicht so kalt, wie ich gedacht hätte, wir schätzen auf 15 Grad. Und es sieht einfacher aus als es ist, ich muss mich doch bemühen, nicht ins Wasser zu fallen, die Strömung hab ich unterschätzt. Aber es ist ja nicht tief, maximal 80cm, schätze ich.

Es macht Spaß und nach einiger Zeit entdecke ich Thomas und Tobias, die wieder zurückkehren. Tobias ist total begeistert und wäre noch gerne weitergegangen, aber wir können Marlene nicht so lang allein sitzen lassen.

Nach diesem Spaß gehen wir wieder zurück zum Shuttle-Bus und fahren zum Weeping Rock. Angeblich ist das nur 0,5 Meilen zu gehen und man sieht dann hängende Gärten. Irgendwie gehen wir aber den falschen Weg und es geht steil bergauf in sengender Hitze. Auf der einen Seite sehen wir Kletterer, die eine 90 Grad Wand hochklettern und es sieht spektakulär aus (ca 300-500m hoch). Der Weg nimmt und nimmt kein Ende und nachdem uns Wanderer, die uns entgegen gekommen sind, gesagt haben, es wären noch 4-5 Kehren zu gehen, mag Marlene nicht mehr weitergehen und wir zwei gehen langsam zurück, während Thomas und Tobias die „Hidden Canyons“ suchen wollen.

Wir setzen uns unten in den Schatten und warten ziemlich lange auf die zwei. Als sie endlich zurückkommen, total verschwitzt, sagen sie uns, dass sie auch irgendwann aufgegeben haben und umgekehrt sind. Aber wir sind uns alle einig, dass der Ausblick von oben doch so schön war, dass es diesen Marsch in der Hitze wert war….und auf die Weeping Rocks verzichten wir.

Wir steigen wieder in einen Shuttle ein, diesmal schon voll besetzt und fahren gegen 5 Uhr zurück zum Parkplatz. Unsere Fahrerin ist eine Perfektionistin und niemand darf in dem gelben Quadrat, das ziemlich groß ist und vor dem Ausstieg, stehen, sie sieht das irgendwo bei ihr vorne und solange nur ein Zeh da drin ist, fährt sie nicht weiter. Bei einem Stopp sagt sie dann: get out, it is against the law. Und nun lachen sehr viele im Bus, das ist ja nun fast lächerlich. Man darf auch nur 35 mph fahren und sie hält sich auch penibel daran.

Die Fahrt retour im PKW ist wieder atemberaubend schön und wir sind uns einig, dass wir irgendwann länger in diesem NP bleiben und wandern wollen.

Nun machen wir uns auf die Suche nach unserem Quartier, das wir wieder ganz leicht finden. Es ist das Zion Mountain Resort und es liegt wunderschön mitten auf einer grünen Wiese, wo Pferde und Büffel grasen. Es besteht aus lauter kleinen Blockhäusern und wir bekommen nun ein Häuschen mit zwei wirklich breiten Betten (2 Meter!!!), einer Couch, einem schönen Badezimmer und einem Kühlschrank. Mittlerweile wissen wir, was für uns hier wichtig ist. Der Ausblick ist toll und auf der Veranda haben wir eine kleine Bank, auf der man hin und her schaukeln kann. Wir sind ganz begeistert und es tut uns leid, dass wir hier nur eine Nacht bleiben. Die Leute sind total freundlich und wir fühlen uns in unseren ca 50 qm großen Zimmer total wohl. Der Blick von unserer Schaukel auf der Veranda ist sehr beruhigend.

Wir haben heute noch nicht wirklich etwas gegessen, abgesehen von Bananen, Äpfeln und ein paar Keksen und auf dem Gelände gibt es ein Restaurant. Es ist wirklich nett eingerichtet, aber sehr teuer (Tischdecken weisen gleich darauf hin). Da Marlene sowieso nichts finden wird, was ihr schmeckt und Tobias auch kein Fan von diesem Essen ist, das hier auf der Karte steht (für ein romantisches Essen wäre es wirklich das perfekte Lokal gewesen), entscheiden wir uns, ins 9 Meilen entfernte Mount Carmel zu fahren. Und es ist eine gute Entscheidung. Sollte jemand mal hierher kommen, geht ins „Thunderbird“ mit den „HO-made Pies“. Und lasst euch bedienen von „Sunshine“. Die Kellnerin heißt wirklich so und strahlt von einem Ohr zum anderen und verbreitet gute Laune. Wir essen sehr gut. Draußen vor dem Fenster entdecken wir winzige Vögel, und wir wissen nicht, was das für eine Art sein könnte. Gibt es hier Kolibris? Sie sind wirklich nicht viel größer als ein paar Zentimeter und haben einen spitzen Schnabel.

Die Sonne geht unter und die Landschaft sieht wieder mal großartig aus. Der Mond, schon fast voll, macht ihr Konkurrenz. Wir fahren zu unserem Häuschen und hoffen auf eine gute Nacht in diesen riesigen Betten.

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Dienstag, 12. Juli 2011

13. Juli 2011 Betina 4 Kommentare

Der Hund hat in der Nacht nicht gebellt, erst wieder ab 9 Uhr. Wir schlafen bis halb neun. Ist das noch immer der Zeitunterschied oder sind wir so müde?

Wir gehen in das angrenzende Restaurant frühstücken. Wenn wir für das Frühstück bezahlen müssen, wie hier, sind die KellnerInnen immer ein wenig ratlos mit uns. Und wir wissen nicht ganz genau, warum. Vielleicht bestellen wir die falschen Sachen oder zu wenig? Jedenfalls fragen sie ziemlich oft, ob das alles ist, lesen uns dreimal vor, was wir bestellt haben, fragen nochmal: “That´s it?”. Dabei essen die Männer, als ob es kein Morgen mehr gäbe und jeder von uns hat zwei Getränke (hot chocolate, Kaffee, Orange Juice). Wenn man Capuccino oder Espresso bestellen kann, ist er durchaus trinkbar, “American Coffee” ist kein Kaffee, auch wenn er so genannt wird.

Nach dem Frühstück packen wir gemütlich zusammen, wir wollen heute wieder den Bryce Canyon erkunden. Das Wetter könnte besser nicht sein, es hat fast 70F (21C) und in der Sonne wirkt es noch wärmer. Wir haben schon von anderen Touristen, mit denen wir uns in den letzten Wochen unterhalten haben (die meisten machen ja eine ähnliche Tour wie wir), gehört, dass man ganz früh im Canyon sein muss, weil es sonst zu heiß wird. Das können wir nicht bestätigen, es ist sehr angenehm von der Temperatur her.

Wir fahren die 18 Meilen (30Km) ganz runter zur Spitze, zum Rainbow Point. Hier sieht man weit nach Utah hinein, angeblich sogar bis Arizona oder an klaren Tagen bis nach New Mexico. Gut, wir wissen nicht genau, wie weit wir gesehen haben, es war auf jeden Fall weit.

Ich habe ja heute ein paar Wanderungen mit der Familie vor. Die erste beginnt gleich hier und heißt Bristlecone Loop Trail, ist eine Meile lang (1,6Km) und geht nur flach dahin. Es ist eine wirklich sehr schöne kurze Wanderung durch einen kleinen Wald mit den berühmten Bristlecone Pines, die bis zu 1600 Jahre alt werden und das karge Wetter mit viel Wind, Regen und Schnee aushalten. Wir sind auf fast 2800m Höhe.

Dann fahren wir mit dem Auto zu den anderen View Points, besonders schön ist der “Natural Bridge”. Hier sieht man einen Felsenbogen. Der Name “Bridge” ist irreführend, da diese von einem Fluss geformt werden, ein Bogen aber von Regen, Frost und Erosion gebildet wird. Tja, wusste ich vorher auch nicht….aber es ist wunderschön, egal, warum es so aussieht wie es aussieht.

Eine besonders schöne Wanderung wartet auf uns beim Sunset Point. Als wir dort ankommen, beginnt es zu regnen, hört aber bald wieder auf, es scheint die Sonne und wir entscheiden uns, die Wanderung zu machen. Geplant hatte ich nur einen Teil, nämlich den Navajo Loop Trail, der 1,3 Meilen (2,2 km) lang ist. Doch es wird ganz anders kommen.

Wir steigen über einen sehr steilen Pfad, der uns sensationelle Ausblicke auf die sogenannte Wall Street bietet, hinunter zu dieser. Es ist atemberaubend (ja, ich weiß schon wieder, aber es ist wirklich alles so schön, dass einem die Worte dafür fehlen). Bäume ragen bis über die Schlucht hinaus und es beginnt ganz grün zu werden. Man wandert nun auf einem ganz flachen, relativ breiten Weg die Schlucht entlang, es gibt Büsche und Bäume und Tiere, die nicht scheu sind und ganz nah an uns rankommen und sich in Fotopose werfen. Es ist wunderschön.

Als es nur mehr eine viertel Meile bis zum Ende des Rundganges gewesen wäre, steht ein gelbes Schild am Weg, das man auch in Toiletten findet: Caution, wet Floor. Auf jeden Fall darf man nicht weitergehen. Wir können uns nun entscheiden: entweder wir gehen alles wieder zurück (ca 0,8 Meilen), und zum Schluss sehr, sehr steil die enge Schlucht bergauf oder wir gehen 1,6 Meilen den sogenannten Queens Garden Trail, der flach und breit ist. Wir sehen ein Gewitter heranziehen und es ist eine schwere Entscheidung. Aber wir werden den längeren, dafür flacheren Weg wählen.

Marlene ist nun sehr in Sorge, ob wir es rechtzeitig schaffen, bevor das Gewitter da ist. Überall wird man gewarnt, wie gefährlich es ist, bei Gewitter in den Canyons zu sein und wir gehen sehr flott. Also wir Frauen, die Männer machen ein wenig auf “lässig, was soll schon sein?” und gehen hinter uns, machen Fotos.

Marlene wird ziemlich schlecht, noch scheint ja die Sonne und sie trinkt immer zuwenig (also ich kann mir nun vorstellen, dass es hier unten sehr heiß werden kann), aber sie läuft weiter. Schließlich geht es dann doch bergauf (tja, muss ja so sein, insgesamt sind wir ja fast 200m in die Tiefe gegangen), aber es ist lange nicht so steil wie beim Navajo Trail. Noch immer kommen uns Leute entgegen, sogar mit Kinderwägen sind manche auf diesem doch felsigen und unebenen Weg unterwegs (ist mir ein völliges Rätsel).

Schließlich sind es nur mehr ca 0,5 Meilen und es beginnt nun zu blitzen und zu donnern. Marlene wird jetzt fast panisch und ich sage ihr, sie soll vorangehen, weil ich ehrlich gesagt mit ihrem Tempo nicht mehr mithalten kann. Die Männer sind noch immer auf locker hinter uns unterwegs.

Aber wir haben Glück: das Unwetter zieht außen vorbei und wir kommen sogar noch relativ trocken beim Auto an.

Der Weg ist wunderschön und bis auf die letzten Meter konnten wir (bis auf Marlene) die Wanderung genießen. Wirklich sensationelle Ausblicke und tolle Eindrücke vom Bryce Canyon, weil man sieht, wie hoch die “Hoodoos” (so heißen diese Formationen) wirklich sind. Veranschlagt sind laut Plan für diese insgesamt 2,9 Meilen (4,6km) 2-3 Stunden, wir haben es in 1,5 geschafft.

Wir fahren zurück zum Hotel, um uns ein wenig zu erholen (es scheint schon wieder die Sonne). Thomas und ich gehen in den Supermarkt einkaufen, da wir hungrig sind. Wir kaufen Salami und Brot, Pudding und Obst und genießen dann unser Mahl im Zimmer. Dazu muss man mal erwähnen, dass das Gemüse und das Obst hier wirklich überall sehr lecker aussieht und auch darauf hingewiesen wird, dass es naturbelassen ist (was immer die Amerikaner darunter verstehen) und es gibt auch sehr viel Bioobst und -gemüse. Es ist in etwa so teuer wie bei uns, wenn man einen 1:1 Kurs herannimmt. Nur Bananen sind sehr billig, sie kosten ca 50-60 Cent pro Kilo. Wurst ist sehr teuer, Süßigkeiten auch etwas teurer als bei uns (bei 1:1 Rechnung, durch den guten EUR/USD Kurs ist natürlich für uns, schon alles viel billiger, aber für die Amerikaner ist das ja egal, die verdienen ja deshalb nicht mehr).

Danach übernimmt Thomas wieder die Wäsche, es gibt eine Hotellaundry, die viel sauberer ist als die in Page und man kann zwischen Waschen und Trocknen ins Zimmer zurück gehen.

Da Marlene so einen Schreck am Nachmittag hatte, haben wir ihr versprochen, dass wir am Abend noch zu den Souvenir-Shops am Eingang des NP fahren (Marlene liebt diese Shops und kauft sich fast immer irgendetwas). Wir verbringen dort eine Stunde, es ist sehr nett, durchzubummeln. Um halb acht fahren wir zurück ins Hotel (ist ca 10 Meilen vom NP entfernt) und gehen wieder ins Restaurant essen. Diesmal haben wir einen wirklich lieben jungen Kellner, der uns gut bedient. Thomas und ich gönnen uns heute ein großes Steak und einen kalifornischen Wein. Dieser ist sehr gut und auch die Steaks sind vorzüglich. Marlene bekommt wieder ihr Chicken Filet, obwohl es nicht auf der Abend-, sondern auf der Mittagskarte steht und Tobias ist seine Hot Wings und einen Salat.

Mittlerweile höre ich mich ganz gut in das amerikanische Englisch ein, das auch nicht immer gleich einfach zu verstehen ist. Manche bemühen sich auch mehr, die anderen weniger. Für die Kinder ist es ein Ansporn, diese Sprache noch besser zu lernen, vor allem Tobias versteht meist sehr viel, beim Reden tut er sich aber dann doch noch ein wenig schwer und die drei verlassen sich meist auf mich, dass ich kapier, worum es geht und was sie von uns wollen oder uns fragen. Ich motivier aber immer wieder die Kinder, selbst etwas zu fragen odersie sagen zu lassen. Heute Abend zum Beispiel hat Tobias noch zwei Handtücher besorgt, da wir immer zu wenig im Zimmer haben. Ich glaube, es hat bis jetzt nur zweimal geklappt, dass wir vier Handtücher hatten.

Ich hab noch schnell alles eingepackt, morgen wollen wir in den Zion NP fahren. Man könnte diese zwei Parks sicher auch einem Tag machen, sie sind nicht mal 80 Meilen voneinander entfernt, ich hab aber bewusst fast vier Tage dafür gewählt, weil ich dachte, dass wir mal ein wenig langsamer machen werden wollen. Und ich finde, wir haben uns in den letzten Tagen seit Page gut erholt und sind wieder gerüstet für die kommenden anstrengenderen Abschnitte unserer Reise.

Link zu den Fotos folgt, wenn wir bessere Internetverbindug haben. (jAlbum hängt sich auf :[)

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Montag, 11. Juli 2011

12. Juli 2011 Betina 4 Kommentare

Marlene schläft die ganze Nacht durch, wir anderen nicht. Tobias hat mich ein paar Mal aufgeweckt, er musste aufs Klo (das ca 150m weg ist und da es ja ziemlich finster ist, muss man eine Lampe mitnehmen), was er sonst ja nie muss und dann haben wir gemeinsam die Sterne angesehen.

Ich stehe um halb acht (also gefühlte halb sieben) auf, es ist noch immer kalt, hole mir einen warmen Kakao (Frühstück ist hier ziemlich feudal für die bescheidenen Verhältnisse, er hatte relativ viel Auswahl) und setze mich noch auf die Bank und schaue dem Morgen beim Aufwachen zu. Es wird sonnig und auch warm.

Ich unterhalte mich dann mit Tim, einem Indianer, der die Führungen begleitet und auf selbstgeschnitzten Flöten spielt und er erzählt recht interessant von den Indianern in den USA. Dann kommt Thunder-Bear mit den französischen Touristen und sie fahren zum Water-Cave. Wir sollten auch mitfahren, aber es schlafen noch immer alle.

Schließlich kommt die zweite Bustour um 9 Uhr (mittlerweile ist sogar Marlene aufgestanden), die Kinder wollen nach dem Frühstück gleich wieder Bogenschießen gehen.

Als der zweite Bus wieder vom Cave zurückkommt, schließen wir uns der Tour durch das Dorf an und erfahren wieder einiges über das Leben der Indianer. Es wird hier alles originalgetreu aufgebaut.

Ein interessanter Höhepunkt ist das „Medicine Wheel“. Man hat über 20.000 solcher Medicine Wheels in ganz Amerika gefunden und alle sind fast gleich aufgebaut: ein Kreis, der in vier Teile geteilt wird, vier Himmelsrichtungen, vier Farben (gelb, rot, schwarz, weiß) – vier ist eine heilige Zahl bei den Indianern-, mit Heilsteinen und zwölf Plätzen, von denen jeder eine Bedeutung hat. Die Indianer haben sieben Richtungen, das wissen ganz wenige: Norden, Osten, Süden, Westen, Father Sky (oben), Mother Earth (unten) und dann: die Richtung, die aus deinem Herzen kommt und der du dein Leben lang folgen sollst. Ich finde das toll und total interessant.

Die Franzosen sind leider eine echt eigenartige Truppe und schön langsam versteh ich, warum hier alle Guides bis jetzt behauptet haben, dass die Franzosen die kompliziertesten und eigenartigsten Touristen seien. Auch hier gibt es viele deutsche Touristen und die sind in den Gebieten, wo wir bis jetzt waren, eigentlich sehr beliebt (österreichische gibt es zu wenige, aber wir treffen immer wieder mal welche).

Als sie endlich weg sind, zeigt uns Tim seine Flöten. Dann kommt Thunder-Bear und  berichtet, er muss schnell zu seiner Frau, die 65 Meilen von hier wohnt, packt also rasch zusammen und daher begleitet uns Tim zur Wasser-Höhle. Das Tal, das wir dabei durchwandern (und angeblich eine Meile lang) ist durch den Fluss sehr grün. Die Höhle ist nicht allzu spektakulär, aber Tim spielt Flöte und das gibt eine tolle Akustik und ein eigenartiges Flair.

Um ein Uhr (die Zeitumstellung ist hier echt nervig, wir wissen meist gar nicht wie spät es genau ist, die Uhr im Auto lässt sich nicht verstellen und die Indianer machen die Sommerzeit nicht mit und Arizona auch nicht und da kennen sich irgendwie die Leute in Utah selber nicht aus kommt uns vor. Wenn wir nach der Zeit fragen, denken sie meist selber erst nach) machen wir uns auf den Weg in den 75 Meilen entfernten Bryce Canyon. Diesmal wieder ohne Probleme.

Wir schlafen im America´s Best Value Inn und es ist eine einfache Herberge. Aber zumindest sind die Betten wieder breit genug, das ist für uns mittlerweile neben dem Bad das wichtigste Kriterium (die Bäder sind hier allesamt in Ordnung, die Duschen wirklich überall bis jetzt sehr gut, da haben wir in europäischen Ländern schon manch böse Überraschung erlebt).

Wir gehen alle gleich duschen (hatten wir im Tipi ja nicht) und dann ins Restaurant was essen. Es gibt einfache Sachen, aber es ist sehr gut.

Daneben ist ein kleiner, aber sehr fein sortierter Supermarkt, der ENDLICH! einen Sirup für mich hat!!!! Das Wasser mag ich schön langsam nicht mehr und die ganzen süßen Säfte ja sowieso nicht. Wir kaufen auch wieder ein paar Süßigkeiten, das ist hier auch nicht so leicht, sehr viel ist mit Erdnussbutter gemacht, die uns einfach nicht schmeckt. Und schmelzen darf es auch nicht, es ist ja immer ziemlich heiß.

Als wir uns im Zimmer grad für die Fahrt in den Bryce Canyon fertig machen, schlägt plötzlich draußen eine Autoalarmanlage an und es ist unser Wagen! Thomas läuft hinunter und kann nicht herausfinden, wie man das abstellt. Es dauert ewig und hört nicht auf und schließlich hilft ihm ein Mann, der ihm zeigt, wie man das ausmachen kann. Ein anderes Auto hat ebenfalls angeschlagen und die Männer vermuten, es liegt an der aufgeladenen Luft (es hat auf der Fahrt hierher wieder ein Gewitter gegeben).

Nach dieser kurzen Aufregung fahren wir endlich in den Bryce Canyon. Wir sind bereits jetzt beim Annual Pass in der Gewinnzone und haben noch drei NP vor uns. Es ist angenehm von der Temperatur (70F oder 21C) und Sonne und sensationelle Wolken wechseln. Der erste Blick auf das berühmte Amphitheater ist atemberaubend. Finde zumindest ich. Die Kinder scheinen schon ein wenig von Naturwundern gesättigt zu sein und meinen: eh recht nett, aber es ist halt nicht der Grand Canyon. Aber wenig später sind sie auch schon sehr begeistert (es ist aber auch möglich, dass sie mir zuliebe Begeisterung heucheln….).

Es ist wirklich großartig und die View Points sind gut erreichbar und auch großzügig angelegt. Es geht zwar manchmal steil bergauf (Marlene jammert auch dementsprechend) und es gibt hier schöne Wanderwege (die muss ich aber dem Rest der Familie erst schmackhaft machen). Wenn es morgen nicht zu heiß ist, werden wir einen kurzen davon gehen.

Was mich schon beim Grand Canyon verwundert hat, ist hier auch der Fall: es gibt hier zwar einen befestigten Weg, aber genug Möglichkeiten, entweder ganz leicht Selbstmord zu begehen oder irgendwo tief runter zu fallen, weil nur sehr wenig wirklich gesichert ist. Aber wahrscheinlich passiert hier nie etwas, oder die sonst so vorsichtigen Amerikaner haben da einfach großes Vertrauen, dass jeder gut aufpasst.

Höhenangst sollte man keine haben, bei den Aussichtspunkten geht es ebenso steil in die Tiefe. Ich bin sehr froh, diese total überwunden zu haben, es ist einfach ein tolles Gefühl, diese Ausblicke genießen zu können.

Wir schauen uns ein paar von diesen View Points an, Thomas macht wieder sehr viele Fotos und dann fahren wir gegen 19 Uhr zurück ins Hotel. Heute unternehmen wir nicht mehr viel, wir sind alle etwas müde. Ich hoffe nur, der Hund vor unserem Fenster hört zu bellen auf. Sonst werde ich diese Nacht nicht viel schlafen…

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Sonntag, 10. Juli 2011

12. Juli 2011 Betina 2 Kommentare

Wir stehen um halb neun auf und gehen dann frühstücken. Danach packe ich wieder die Sachen neu ein (mittlerweile mit einiger Routine) und wir checken gegen halb elf aus. Diesmal sind sie an der Rezeption total freundlich, aber ich gebe ausnahmsweise kein Trinkgeld, weil sie hier wirklich sehr unmotiviert und gelangweilt waren.

Wir haben eine kurze Strecke vor uns (zumindest dachten wir das beim Wegfahren), nämlich nur 75 Meilen auf der 89 Richtung Kanab. Hier wollen wir die Nacht in einem Tipi verbringen. Nur: wir haben keine genaue Adresse und irren fast vier Stunden in der Gegend herum. Niemand kennt „Village of many Nations“ und wir werden kreuz und quer geschickt, immer nur auf Vermutung. Unsere einzige Adressangabe war: „5,5 Miles N Kanab“. Die Dame im Visitor Center von Kanab kannte das überhaupt nicht und hat uns in den Zion National Park geschickt, der ca 30 Meilen weit weg ist. Dort im Visitor Center waren sie sehr bemüht, aber wussten auch nicht, wo das war und haben uns zu den Best Friends (ist ein Hotel für Tiere und ihre Menschen, sehr idyllisch gelegen) nach Kanab wieder zurückgeschickt. Die waren dort ebenfalls sehr freundlich und bemüht und haben gemeint, es müsste ganz in der Nähe von ihnen sein, wüssten aber auch nicht genau wo (wir wissen jetzt, das ist nur eine halbe Meile von ihnen entfernt. Uns ist ein Rätsel, dass man das hier nicht kennt und es aber in fast jedem Reisekatalog buchen kann).

Wir sind dann in den State Park „Coral Pink Sand Dunes“, wieder ca 20 Meilen Fahrt, dort schütteln sie auch nur den Kopf. Aber wir haben tollen Blick auf die orangefarbenen Sanddünen, es sieht spektakulär aus.

Mittlerweile etwas entnervt entscheiden wir uns zurück nach Kanab zu fahren und die Dame im Visitor Center solange zu nerven, bis sie herausgefunden hat, wo das ist.

Da wir hier in Utah wieder einen Zeitunterschied von einer Stunde haben (nun nur 8 Stunden minus zu MEZ), kommen wir grad noch rechtzeitig vor 4:30pm, die sperren hier total pünktlich zu. Sie erkennt mich wieder und nun klemmt sie sich ein wenig dahinter und findet eine Telefonnummer, die funktioniert und tatsächlich spricht sie mit dem Inhaber und nun wissen wir wo es zu finden ist. Sollte je jemand hierher fahren wollen, es ist bei The Cave Lakes. Kein anderes Hinweisschild vorhanden. Und wir waren hier sogar vor 2 Stunden zuvor, aber das Tor war zu und es war nicht ersichtlich, dass hier die Tipis nach ein paar Metern zu finden sind.

Schließlich erreichen wir das Dorf und der Inhaber begrüßt uns sehr freundlich und erzählt uns, dass sie kein Schild aufstellen dürfen und er selbst erst seit kurzem wieder hier vor Ort ist und deshalb das Tor unten zu war (er meinte: Germans never come before 4pm”). Es ist sehr idyllisch in einem kleinen Tal gelegen, rote Felsen und viel Grün rundherum. Und wir sind ganz allein im Dorf. Er meint, es wäre so unterschiedlich, heute wären über 20 Leute hier gewesen und morgen kommen auch in der Früh zwei Busse (um 8 Uhr, das heißt für uns um 7 Uhr), die haben hier ein Programm, da dürfen wir teilnehmen. Es gibt insgesamt 13 Tipis und drei Lehmhütten.

Da wir ganz allein sind (ein tolles Erlebnis, hier in der Natur ohne Lärm), dürfen wir uns unser Tipi aussuchen und auch gleich zwei nehmen. Wir machen ein Frauen- und ein Männertipi.

Danach genießen wir einfach für einige Zeit die Ruhe und kommen nach dieser Irrfahrt in dieser wunderbaren Natur wieder etwas runter.

Die Kinder entdecken einen Platz zum Bogenschießen und haben viel Spaß beim Versuch, ein dort aufgestelltes Reh zu treffen.

Da wir hungrig sind, fragen wir Thunder-Bear (so heißt der Inhaber, der zu einem Viertel ein Indianer ist), wo wir hier gut essen können (wir wollen nicht nochmal herumirren in Kanab…) und er empfiehlt uns das Houston-Restaurant, wo wir tatsächlich gut essen. Die Kellnerin ist entzückt, dass wir aus Österreich sind, sie will auch mal hierher kommen und außerdem beneidet sie uns um unsere tolle Reise (die wollen fast immer wissen, was wir vorhaben und wie lange wir hier bleiben).

Wieder zurück im Tipi-Dorf wollen die Kinder noch einmal Bogenschießen (ich mach natürlich auch mit und nach einigen Versuchen treffe ich auch, Thomas ist sowieso super…), dann kommt Donner-Bär mit Tomahawks und die Männer (inklusive Tobias) versuchen sich auch darin. Donner-Bär schafft gar nichts, Thomas ist wieder super und auch Tobias kriegt dann den Bogen raus. Es macht total viel Spaß.

Dann wird es zu dunkel (durch die Zeitverschiebung aber eine Stunde später, wir sind ja nicht so weit weg von Arizona) und ein Lagerfeuer wird gemacht. Es ist so schön und total romantisch hier in der freien Natur :-) . Er bringt Marshmellows und Grillspieße und wir grillen dann diese über dem Feuer. Thunder-Bear erzählt Geschichten (ich übersetze vor allem für Thomas) und Witze (einen besonders guten über Blondinen, die gibt es also hier auch). Es ist eine wirklich schöne Stimmung und man sieht auch ganz viele Sterne hier.

Schließlich gehen wir gegen 23 Uhr in unsere Tipis, beim Feuer war es schön warm, nun ist es ziemlich kalt, ich schätze mal, es hatte nicht mehr als 12-15 Grad. Wir Frauen sind ein wenig schlauer, haben uns im Vorfeld (als es noch total heiß im Tipi war) die eigenen mitgebrachten Schlafsäcke gesichert, die von Donner-Bär geborgten dünnen Fleece-Schlafsäcke darunter gelegt, die warmen Decken darüber. Außerdem haben wir uns warm angezogen (mit Hose und Weste) und daher nicht gefroren. Die Tipi-Wände reichen bei unserem auch bis zum Boden (meine Überlegung war, falls sich doch ein paar Tierein diese Gegend verirren, auch wenn er gemeint hat, es gibt hier eher wenige, auch Schlangen wären selten….aber ich muss in der Nacht auch nicht unbedingt von einer Eidechse oder was auch immer besucht werden), bei den Männern ist ein Spalt, der ziemlich viel frische Luft unten rein lässt (obwohl….). Diese haben nur eine kurze Hose an und ein T-Shirt, haben sich die warme Decke auf die Matratze als Unterlage gelegt und sind nur zugedeckt vom Schlafsack, der sehr dünn ist. (Wann ist ein Mann ein Mann?) Also sie frieren doch sehr, wie sie uns am Morgen berichten werden.

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Samstag, 9. Juli 2011

10. Juli 2011 Betina 1 Kommentar

Heute sind wir erst um halb neun aufgestanden. Das Frühstück war ziemlich gut, erstmals konnte man zum Kaffee auch Kaffee sagen. Mir ist das ja egal, ich trink ja selten Kaffee, aber Thomas leidet hier schon ein wenig. Der Kaffee ist hier so dünn, dass man die Zeitung darunter lesen könnte. Wir sind manchmal nicht mal sicher, ob es nicht nur coloriertes Wasser mit Kaffeearoma ist.

Aber wie gesagt, hier gibt es Cappuccino, Espresso und Cafe Latte. Auch das Essen ist wirklich viel besser als bei den letzten Hotels, wo es inkludiert war.

Leider ist das Personal nicht allzu motiviert. Gestern war unser Klo verstopft (wir haben es schon so bekommen) und mit Müh und Not durften wir es uns selbst wieder herrichten, weil sie uns so einen “Stössel” (Thomas meint, das heißt so), nach langer Diskussion rausgerückt haben. Thomas hat dann doch einige Zeit gebraucht, um es wieder flott zu bekommen, aber nun funktioniert es.

Und beim Frühstück musste man auch ein wenig Druck machen, dass sie die Kaffeemaschine wieder nachfüllen, weil es schon viertel nach neun war und es Frühstück nur bis halb zehn gibt.

Aber das Hotel ist sonst recht schön, wenn auch die Wände und Decken sehr dünn sind.

Man merkt auch, dass das hier ein Urlaubsort ist. Man kann hier gar nicht so drauf losreden, es gibt hier wirklich viele Deutsche und auch Österreicher. Page und der Lake Powell liegen ziemlich zentral für viele Ausflugsmöglichkeiten.

Wir sind heute erst gegen elf Uhr losgefahren, wieder zum View Point, wo man über den Stausee und die umliegende Landschaft sieht. Die Kinder haben ihre Initialen mit Steinen aufgelegt, das hat ihnen Spaß gemacht. Es ist nur heute wieder sehr heiß gewesen (95F oder 35C), wir sind dann wieder zurück in die Stadt, da wir um 13 Uhr unseren Ausflug in den Antelope Canyon gebucht hatten.

Diese Touren werden nur von “Native American” (hier von den Navajo-Tribe) durchgeführt, in unserem Fall Antelope Slot Canyon Tours by Chief Tsosie (empfehlenswert). Irgendwie bin ich immer ein wenig überrascht, dass das alles so toll funktioniert.

Wir und noch eine Familie aus Deutschland (ebenfalls vier Leute) werden in einen Jeep gequetscht und dann geht es los. Unser Guide ist wirklich super, informiert uns sehr gut (und vor allem verständlich, was nicht immer der Fall ist, Thomas ist oft echt arm, da er von den Führungen selten etwas hat) und ist auch witzig. Er fragt gleich ob wir Arnold Schwarzenegger kennen, “he ist really a good guy”, weil er hatte persönlich das Vergnügen, ihn und seine Familie bei einer Führung, die er gemacht hat, kennen zu lernen. Er möchte, dass wir ihm ein T-Shirt aus Wien senden und möchte auch einmal ein richtiges Wiener Schnitzel essen. Er selbst hat studiert (Amerikanische Geschichte und Fotografie) und hat die Führung wirklich gut gemacht.

Wir sind also mit dem Jeep Richtung Antelope Canyon. Zuerst auf einer Straße, dann auf einer Sandpiste, die uns in alle Richtungen geschaukelt und geworfen hat. Der Anteolope Canyon besteht nur aus Sand (ziemlich harten halt) und die Farben entstehen durch Eisen, Zink und Magnesium.

Der Canyon ist sehr gefährlich, da bei starken Regenfällen (wie hier oft der Fall) der Canyon viele Meter überflutet ist und darin sogar Menschen sterben (wie auch 2010 so der Fall). Sie geben zwar gut acht, aber manchmal geht es sehr schnell.

Wir gehen also in den Slot Canyon (geschlossener Canyon) und es ist traumhaft schön (und angenehm kühl). Durch die Sonneneinstrahlung sieht man die von Wind und Wasser geschliffenen Sandfelsen in vielen Farbbändern leuchten. Was besonders witzig ist, unser Guide Jesse nimmt Thomas und dem Mann aus der anderen Gruppe immer wieder den Fotoapparat aus der Hand und macht geniale Fotos (naja, er hat das ja studiert). Er zeigt uns die verschiedenen Gesichter und Skulpturen oder weist uns auf besonders schöne Farbkombinationen hin. Der Canyon ist relativ eng (zwischen einem und ein paar Meter breit und ca  Meter hoch) und es sind auch ziemlich viele Leute hier. Wir haben aber Glück mit unserer kleinen Gruppe und sind oft auch allein.

Wir gehen ca einen halben Kilometer (man kann das schwer schätzen), dann sind wir auf der anderen Seite draußen. Er zeigt uns wo die Sturzbäche in den Canyon eindringen. Erst gestern war dort ein Unwetter und der Canyon musste den ganzen Nachmittag gesperrt werden (also auch noch Glück, dass wir erst heute hier sind). Sie müssen dann warten, bis alles wieder trocken ist, wenn der Canyon aber über 10m überflutet ist, dauert das dann einige Tage, bis man wieder reinkann.

Er singt dann für uns ein Navajo-Lied und begleitet sich selbst auf einer Trommel, es ist echt schön. Dann gehen wir zurück. Mir kommt vor, als ob das Licht nun schlechter geworden ist, beim Hingehen war es viel heller und farbenprächtiger.

Es ist wirklich ein beeindruckender Ausflug und wir sind alle sehr begeistert. Beim Zurückfahren darf dann Tobias vorne bei ihm sitzen und der Guide unterhält sich mit ihm ein wenig. Wir sehen dann auch noch ein richtiges Indianerdorf, wo die “native Americans” noch so wie früher leben, und auch so leben wollen (ohne Wasser, Elektrizität, jagen noch selber, eigene Sprache). Er selbst versteht das, weil er findet, dass man mit der Sprache viel von der eigenen Identität hergibt. Möchte aber trotzdem so nicht mehr leben.

Nach der Tour fahren wir an den See (mit dem Annual Access gratis, sonst $15). Wir gehen in einen tollen Gift-Shop (diesmal kaufe ich auch etwas für mich, die Sachen sind dort recht schön und auch relativ günstig). Wir wollten auch essen gehen, aber wir finden nichts, was uns allen gefällt und so fahren wir wieder zu Mc Donalds und essen das gleiche wie gestern (wer weiß, wann wir wieder zu einem ansprechenden kommen).

Gleich vis-a-vis ist ein Walmart und da Thomas unbedingt eine kurze Hose braucht (er hat nur eine mit, das ist zuwenig), fahren wir schnell rüber. Aus dem schnell wird es länger, da ein Unwetter wieder rasch heranzieht und es schüttet und blitzt und stürmt.

Er bekommt seine Hose, ich finde wieder keinen Sirup (keine Ahnung, ob die sowas hier überhaupt haben, ich suche das in jeden Supermarkt und wurde noch nicht fündig), wir kaufen auch ein Waschmittel.

Mittlerweile hat es wieder aufgehört und es ist trotzdem sehr warm nach dem Regen. Wir fahren zurück ins Hotel und da es hier keine “Guest Laundry” gibt, müssen wir einen öffentlichen Waschsalon aufsuchen.Tja, auch ein Erlebnis für sich. Ich hoffe, die Wäsche ist jetzt doch sauberer, als sie vorher war (klar, ist sie das….). Wir geben sie in diese Halbwaschautomaten (ein Waschgang kostet hier $1,50), das dauert 25 Minuten, dann in einen Trockner, der keine Kaugummis drinnen hat (darauf wird extra hingewiesen) und nach 30 Minuten ist alles trocken und (hoffentlich) sauber. Man kann hier die Wäsche auf Tischen gleich zusammenlegen und ich bin sehr froh, als ich ein Desinfektionsmittel entdecke, womit man die Tische abwischen kann.

Insgesamt brauchen wir fast eineinhalb Stunden (die Kinder sind im Zimmer geblieben) und kommen gegen 7 Uhr wieder zurück.

Da ich noch immer satt bin von McDonalds am Nachmittag, fährt Thomas gegen 9 Uhr alleine mit den Kindern wieder dorthin, um nocheinmal ChickenMcNuggets zu essen. Sie nehmen mir einen Salat mit. Leider ohne Dressing und ohne Besteck…..

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Freitag, 8. Juli 2011

9. Juli 2011 Betina Keine Kommentare

Ein unvergesslicher Tag. Wir stehen tatsächlich um 4 Uhr 30 auf, um den Sonnenaufgang zu erleben, der um 5.19 Uhr stattfinden soll. Es ist sehr kalt (ca 12 Grad C) und sehr windig. Es gibt kein einziges Plätzchen, wo kein Wind hinkommt und wir sind leider nicht ganz so warm angezogen.

Es ist ein überwältigendes Schauspiel und es sind nicht so viele Leute da. Pünktlich um 5.19 blitzt die Sonne über den Canyonrand und verwandelt langsam die Felsen in ein Farbenmeer. Mit der Sonne kommt auch die Wärme und es wird angenehm, der Wind wird weniger. Ich bin sehr dankbar, dass ich das erleben darf und hätte das gern mit all den lieben Menschen geteilt, die mich (bzw. uns) auf dieser Reise gedanklich begleiten. Denn all die Bilder sind lange nicht so stark wie der Eindruck direkt am Grand Canyon.

Wir bleiben bis viertel nach sechs (Thomas macht einige, naja, sehr viele Fotos – und es sind natürlich viele tolle Bilder darunter – wir anderen genießen einfach den traumhaften Blick auf diese unglaubliche Kulisse – ja, manchmal möchte man glauben, es ist eine) und fahren dann ins Hotel frühstücken. Die Lobby und der Frühstücksraum sind ja sehr schön.

Nach dem Frühstück erholen wir uns ein wenig im Zimmer. Und um halb neun fahren wir zum Airport, wo wir um 10 Uhr unseren Helikopterrundflug starten. Es ist sonnig und sehr angenehm warm. Ich bin sehr froh, dass wir schon um 10 Uhr den Rundflug haben und nicht um 13 Uhr, wie ursprünglich im Reisebüro bestellt. Es wird am Nachmittag nämlich wieder gewittrig sein.

Nachdem wir von unserem Piloten Ryan eingewiesen und plaziert wurden (das geht nach Gewicht, Tobias und Thomas sitzen in der zweiten Reihe beim Fenster – ich werde über ihr Gewicht schweigen -, ich leider in der Mitte, Marlene darf neben dem Piloten Platz nehmen), unsere Schwimmwesten umgeschnallt, uns angeschnallt und die Headsets aufgesetzt haben, geht es Punkt 10 Uhr los. Es ist aufregend, keiner von uns hat je einen Hubschrauberrundflug gemacht.

Ich bin ein bisschen erstaunt, dass es doch ein wenig wackelt in der Luft, aber es ist ein großartiges Erlebnis, das man hier unbedingt gemacht haben sollte. Einziger Wermutstropfen: es war viel zu kurz. Von den 30 Minuten Flug sind nur ca 15 Minuten über den Grand Canyon und weil es so atemberaubend ist, will man einfach noch mehr davon haben. Das Wetter könnte perfekter nicht sein und wir erleben wirklich etwas Einzigartiges.

Von unserem Flug wird eine eigene DVD gemacht, worauf man genau sieht, wo man geflogen ist, was der Pilot erzählt hat und was man selbst für Kommentare abgegeben hat (da er das im Vorfeld sagt, sind die Kommentare spärlich). Wir kaufen diese natürlich, zusammen mit einem Foto zum Preis von 53$.

Wir wollen dann noch eine Rundfahrt mit dem Shuttle-Bus zum Hermit´s Rest machen. Wir steigen einmal aus (es gibt insgesamt 8 Stopps) und machen Fotos und staunen nocheinmal über die Schönheit. Hermit´s Rest ist dann eher enttäuschend, es gibt zwar einen sehr schönen Giftshop, aber die Snackbar ist nicht wirklich gut bestückt und fahren wieder zurück (die ganze Fahrt dauert 75 Minuten).

Es ist nicht zu heiß (85F oder 29C), aber wir sehen das Gewitter heranziehen und fahren gegen 13.45 los Richtung Page.

Es ist wieder eine Fahrt durch sehr schöne Landschaft, es gibt wirklich unglaublich viel Gegend hier, ohne sichtbare Dörfer oder gar Tankstellen (man sollte immer dafür sorgen, dass man tankt, sobald man eine sieht, wer weiß, wann wieder eine kommt), von Toiletten oder Restaurants ganz zu schweigen.

Vor Page beginnt es wieder leicht zu regnen, wir kommen bei unserem Best Western Hotel Lake Powell um 15:45 an. Es ist warm und hört auch wieder auf zu regnen.

Das Hotel ist wieder sehr schön, die Zimmer recht groß und die Betten relativ breit (wir werden aber auch bescheiden).

Nach einer kurzen Rast im Hotel – wir sind ja früh heute aufgestanden – fahren wir endlich zu McDonald´s. Diesmal gibt es unsere ChickenMcNuggets, mit Pommes Frites und Refill Soft Drinks. Alles scheint relativ neu und es schmeckt eigentlich so wie bei uns.

Da es jetzt so schön und angenehm warm ist (82F) entscheiden wir uns, noch schnell eine Rundfahrt durch die Stadt zu machen. Wir zählen 11-13 Kirchen (wir sind uns da nicht ganz einig, da die meisten nicht wie Kirchen aussehen, sondern einfach nur Häuser sind und erfahren dann am nächsten Tag, dass es  sind) auf einer Straßenseite auf einer Länge von maximal einem Kilometer. Die Stadt erscheint recht sauber und nett und es gibt einen wirklich tollen School-District, auf den wir fast neidisch sind. Die meisten Städte hier, die wir bis jetzt gesehen haben, schauen ganz anders aus als bei uns. Es ist kein Kern erkennbar, meist ist es nur eine Hauptstraße mit vielen Ampeln und ein paar Wohnstraßen. Diese Stade ist relativ neu gegründet (1957) und durch den großen Stausee sehr grün inmitten der Wüstenlandschaft.

Wir fahren dann weiter zum Scenic Drive, wo man einen tollen Überblick über einen Teil des riesigen Stausees hat und auf Page und die umliegende Landschaft. Wir machen auch Halt beim Staudamm selbst, der in den 60er gebaut wurde und zugleich ein Erholungsgebiet mitgeplant worden ist.

Ich habe diesen Stopp als Erholung eingeplant, da ich schon zu Hause dachte, es wird irgendwann mal genug sein mit Besichtigungen. Mal sehen ob uns das gelingt. Wir sind heute schon relativ früh wieder im Hotel (19:30) und werden sicher auch früher schlafen gehen.

http://www.kietreiber.net/Amerika/Fotos/Grand Canyon Tag 2/

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Donnerstag, 7. Juli 2011

9. Juli 2011 Betina Keine Kommentare

Wir stehen heute sehr spät auf, erst gegen halb neun. Wir gehen frühstücken und ich packe fertig ein (die Wäsche ist trocken).

Heute steht der Grand Canyon auf dem Programm. Auf dem Weg dorthin, wir nehmen den 89North, wollen wir das Sunset Crater Volcano National Monument besuchen. Der Sunset Crater ist im 12. Jahrhundert ausgebrochen und die bizarre Vulkanlandschaft ist nahezu im Urzustand erhalten. Es ist wirklich wunderschön durch diese Landschaft zu fahren. Die Erde ist schwarz und es sieht für mich so aus, als wäre es einfach schwarzer Asphalt, in dem Bäume gepflanzt wurden. Wenn man den Scenic Drive (35 Meilen) weiterfährt, kommt man zu einem Ausblick, der über die „painted desert“ zeigt. Es ist wirklich sehr bunt, rot, gelb, weiß, schwarz, grün gefleckt.

Auf dieser Straße kommt man dann zum Wupatki National Monument mit Ruinen der altindianischen Sinagua-Kultur (für beide NM nur einmal Eintritt, für jeden Erwachsenen 5$). Besonders schön sind die Ruinen von Wukoki Pueblo und Wupatki Pueblo. Ist es bei der ersten noch heiß und schön, beginnt es bei  der zweiten ein paar Meilen später leicht zu tröpfeln. Es ist aber sehr interessant und wirklich sehenswert.

Wie als Kontrast zu den Indianern sehen wir wenig später einen Cowboy (Ranger), der Kühe vor sich hertreibt.

Wir fahren weiter auf der 89 Richtung Norden und plötzlich beginnt es so stark zu regnen, dass wir stehenbleiben müssen. Ein Gewitter ist genau über uns und auf den Feldern neben der Straße bilden sich tiefe Seen.

Nach ein paar Minuten können wir ganz vorsichtig weiterfahren, aber es regnet stark bis wir ins Navajo Reservat gelangen, das vor dem Eingang zum NP Grand Canyon liegt. Hier sehen wir armselige Behausungen und Indianer, die am Straßenrand „Indian Art and Craft“ verkaufen.

Wir kaufen gleich einen Access Pass, mit dem wir ein Jahr lang in jeden NP der USA Eintritt haben. Dieser kostet 80$, der Eintritt in den Grand Canyon NP kostet allein schon 25$. Da wir noch weitere 4NP besuchen wollen, zahlt sich der hoffentlich aus.

Bis jetzt hat mir jeder gesagt, dass kein Foto, kein Film zeigen kann, wie riesig und beeindruckend der Grand Canyon ist. Ich kann das nur bestätigen. Es ist einfach überwältigend und man kann das nicht auf Bild bannen, das muss man erlebt haben. Die Kinder sind ebenso sprachlos, sie hätten sich das nie vorstellen können, wie unglaublich riesig und tief der Grand Canyon ist. Zuerst wechseln Sonne und Wolken und es ist ein unvorstellbares Schauspiel. Dann kommt eine Gewitterfront näher und das ist ebenfalls toll anzusehen. Es ist relativ angenehm von der Temperatur her, ca 68F.

Den ersten Blick bekommen wir am Desert View und ich bin wirklich gerührt ob solcher Schönheit. Wir bleiben bei den diversen Aussichtspunkten stehen und machen Fotos und filmen.

Beim Visitor Center wird ein Film gezeigt, der sehr interessant ist. Nach den ersten wirklich tollen Eindrücken vom Grand Canyon(mittlerweile hat es stark abgekühlt) fahren wir zu unserem Hotel, GrandCanyon Lodge. Und naja, es ist nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt hatten, es ist eine große Anlage mit vielen Zimmern, und unser Ausblick ist grauenhaft auf eine Halde. Das Zimmer ist zwar groß, aber wir sind froh, dass wir hier nur eine Nacht bleiben. Es gibt zwar freies Internet, aber das ist so langsam, dass wir es nicht nutzen.

Es ist ungefähr 18 Uhr und wir wollen endlich mal zu einem amerikanischen McDonalds gehen, der vis-a-vis von unserem Hotel ist. Leider haben die dort keine ChickenMcNuggets und wir wollen nur die, und der Mc Donalds ist auch nicht sehr ansprechend.

Das IMAX Kino ist auch gleich bei unserem Hotel und wir holen uns Karten für den 8:30pm Film. Nun gehen wir ins Pizza Hut, aber das ist auch nicht so besonders. Aber wir müssen was essen, wir sind schon hungrig.

Schließlich fahren wir wieder zum Grand Canyon, das ist ca 10 Autominuten vom Hotel entfernt. Wir wollen uns den Sonnenuntergang ansehen, kommen aber für das Farbenspiel ein wenig zu spät, wir sehen aber die Sonne untergehen, es ist alles wieder so toll, dass man gar nicht wegfahren will. Es sind auch wenig Leute, ich hatte gedacht, es wären mehr. Es ist manchmal wirklich so still, dass es unglaublich ist. Man wird demütig vor so viel Schönheit der Natur.

Wir fahren zu unserem Film über den Grand Canyon (der meist gesehene Imax Film der Welt) und der gefällt uns, auch wenn manche Sprecher schwer zu verstehen sind. Um 22 Uhr sind wir wieder im Zimmer und wir überlegen ob wir uns den Sonnenaufgang morgen anschauen wollen, dazu müssten wir um 4 Uhr 30 aufstehen.

Fotos: (wegen schlechter I-Net-Verbindung etwas später :]): *klick*

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