Mittwoch, 29. Juni 2011
Heute sind alle ausgeschlafen und wir sind schon kurz nach 8 Uhr beim Empire State Buliding, um den NY Skyride zu machen. Außer uns ist nur eine Familie schon da, das heißt wir müssen uns weder anstellen noch warten. Die Idee, dass man wie in einem Hubschrauber über NY fliegt und die Sitze sich bewegen ist zwar gut, aber der Film ist oft unscharf.
Danach fahren wir mit der Downtown-Tour in den Financial District. Der Guide ist leider nicht so toll und es fällt uns leicht auszusteigen. Wir schauen uns zuerst den Platz an, wo die Twin Towers standen und jetzt der Freedom Tower gebaut wird. Irgendwie war es erdrückend, wenn man sich erinnert, was dort vor 10 Jahren passiert ist. Der Freedom Tower ist bereits 61 Stockwerke hoch und wir meinen, dass dieser sehr schön werden wird und eine gute Lösung ist. Die New Yorker selbst sorgen dafür, dass 9/11 nicht vergessen wird.
Zu Fuß sind wir dann zur Wall Street. TrinityChurch am Beginn der Wall Street war im 19. Jahrhundert das höchste Gebäude und verschwindet nun unter den vielen Wolkenkratzern und bildet einen tollen Kontrast zu diesen. Wall Street und NYSE sind sehr gut bewacht und jedes Auto wird genau kontrolliert, dass in diese Gegend fahren will.
Wir machen dann Rast im Battery Park, wo man einen guten Blick auf die Freiheitsstatue hat. Es ist schon wieder so heiß, aber nicht mehr so schwül wie die letzten Tage. Im Park steht eine Skuptur in Form einer Kugel, die ziemlich beschädigt ist. Wir erfahren, dass auf diese ein paar Trümer von den Twin Towers geflogen sind und man diese nicht wieder herrichten will.
Wir steigen wieder in unsere Downtown-Tour ein und der Guide ist wieder nicht so gut. Beim Rockefeller Center sind wir ausgestiegen, das auch sehr beeindruckend ist. Mittlerweile sind wir dankbar, wenn wir in ein klimatisiertes Gebäude können und ein Pflichttermin (zumindest für mich) ist das MoMA (Museum of Modern Art). Ich bin sehr beeindruckt. Tobias aber meint, warum wir in NY Maler aus Europa anschauen (Monet, Picasso, Matisse…), Marlene will nur in den Shop, weil sie sich was zumMalen kaufen will und Thomas macht überall da ein Foto, wo ich ganz aufgeregt bin. Toll auch die Bilder von Andy Warhol und Roy Liechtenstein.
Wir halten uns nur so lange auf, dass ich zumindest die wichtigsten Bilder gesehen hab und entscheiden uns dann, ein Taxi zu nehmen um uns das Intrepid Museum anzusehen. Es ist viel Verkehr und es geht nur langsam voran, aber wir wollen doch nicht wirklich Metro oder Bus fahren.
Das Museum ist ein Navy-Flugzeugträger und endlich hat auch Thomas gute Laune und viel Energie (ich schau mir das ihm zuliebe an, ist aber eh ganz interessant). Auf dem Schiff (darf man das sagen?) stehen viele Flugzeuge, die im Krieg eingesetzt wurden. Das Schiff selbst war angeblich im zweiten Weltkrieg und im Vietnam Krieg eingesetzt. Auch eine Concorde ist zu sehen, leider nicht mehr zu besichtigen.
Wir fahren dann wieder mit dem Bus M50 zur Metro und mit dieser -endlich!!!!! – zum Washington Square Park. Hier wünscht Sally Harry ein schönes Leben und ich MUSSTE dorthin! Aber wir alle finden den Platz wirklich toll und bleiben über eine Stunde dort sitzen. Wir schauen einem Mann zu, der ein großes Klavier aufbaut und dann so supertoll darauf spielt, einfach sensationell! Ein Mann weist uns darauf hin, dass es Gratiseis gibt. Eine Firma macht neu auf und verteilt Eis. Einfach so. Hätten wir wahrscheinlich so nicht wirklich mitbekommen. Aber man wird in dieser Stadt sehr leicht angesprochen. Natürlich hören sie dann unseren Akzent und fragen sofort woher wir sind. Und wir staunen: Österreich kennt hier wirklich bis jetzt jeder.
Nach dieser tollen Pause gehen wir zum Waverly Place, das eine Straße ist (und auch in einer Serie vorkommt) und fahren mit der Metro wieder zurück ins Hotel. Vorher kaufe ich mir noch einen Bagel (mit chicken und Pesto), der so lecker ist, dass ich ihn teilen muss (zuerst wollte außer mir keinen einen versuchen).
Mittlerweile sind wir uns auch sicher, dass die roten Fußgängerampeln (mit einer Hand dargestellt) nur Empfehlungen sind und von keinem New Yorker eingehalten werden. Außer es steht ein Polizist zusätzlich an einer Kreuzung und regelt hektisch und auf uns hysterisch wirkend den Verkehr. Das Zeichen für “Gehen” wird von einem weißen Mann dargestellt, was verwirrend ist, weil mannicht sagen kann “es ist grün”.
Um halb sieben machen wir uns nach einer Pause im Hotel auf den Weg zum Rockefeller Center, um zum “Top of the Rock” zu gelangen. Was mir besonders hier gefällt ist, dass es hier keinen Stress beim Anstellen gibt. Es gibt eine Reihe und man bekommt immer den nächsten Schalter. Und alles ist einfach gut organisiert. Auch wenn die “Aufpasser” gleich nervös werden, wenn man nicht schnell weitergeht oder irgendwo stehen bleibt, wo man nicht darf auch wenn man es nicht weiß (“this is no waiting area”).
Wir mussten kaum warten und diesmal bekamen wir sogar eine Zeit, in der wir auf den 70. Stock fahren durften. Da wir noch Zeit bis dahin hatten (7:40pm), haben wir noch ein paar Wraps und Drinks gekauft. Dann sind wir pünktlich reingelassen worden. Zuerst sieht man einen Film über Swarowski und Österreich, dann wird man wie hier üblich gecheckt und wir wurden wieder zweimal gefragt, woher wir sind (unser Akzent muss fürchterlich sein) und alle sind wie immer begeistert, wenn sie Österreich hören. Einige können ein paar Brocken Deutsch, die wir wiederum kaum verstehen.
Der Aufzug in den 67. Stock ist witzig, da man nach oben sehen kann und ich finde, so genau will man das dann auch wieder nicht wissen, wie es in einem Aufzugschacht aussieht und wie schnell der Aufzug nach oben flitzt. Und dann waren wir ca um viertel nach acht auf dem 70. Stock. Ich kann nur sagen: das ist einer der großartigsten Aussichten, die man genießen kann und es ist viel wert, wenn man keine Höhenangst hat (und das war ja bei mir nicht immer so). Es ist einfach nur atemberaubend. Wir waren dann von Sonnenuntergang bis zur beinahe Finsternis oben und haben die Aussicht genossen. Einfach unvergesslich und ich bin sehr froh, dass wir das zu dieser Zeit gemacht haben. Thomas hat viele Fotos gemacht. Auch die Kinder waren begeistert und sie haben gemeint, dass sie das nie vergessen werden.
Wir haben uns noch ein halbes Dutzend Donuts gekauft und da unsere Füße vom langen Stehen und Gehen schon sehr geschmerzt haben, sind wir gegen 22 Uhr wieder zurück ins Hotel.
Link zu den Fotos: http://www.kietreiber.net/Amerika/Fotos/New York Tag 4/