Freitag, 8. Juli 2011
Ein unvergesslicher Tag. Wir stehen tatsächlich um 4 Uhr 30 auf, um den Sonnenaufgang zu erleben, der um 5.19 Uhr stattfinden soll. Es ist sehr kalt (ca 12 Grad C) und sehr windig. Es gibt kein einziges Plätzchen, wo kein Wind hinkommt und wir sind leider nicht ganz so warm angezogen.
Es ist ein überwältigendes Schauspiel und es sind nicht so viele Leute da. Pünktlich um 5.19 blitzt die Sonne über den Canyonrand und verwandelt langsam die Felsen in ein Farbenmeer. Mit der Sonne kommt auch die Wärme und es wird angenehm, der Wind wird weniger. Ich bin sehr dankbar, dass ich das erleben darf und hätte das gern mit all den lieben Menschen geteilt, die mich (bzw. uns) auf dieser Reise gedanklich begleiten. Denn all die Bilder sind lange nicht so stark wie der Eindruck direkt am Grand Canyon.
Wir bleiben bis viertel nach sechs (Thomas macht einige, naja, sehr viele Fotos – und es sind natürlich viele tolle Bilder darunter – wir anderen genießen einfach den traumhaften Blick auf diese unglaubliche Kulisse – ja, manchmal möchte man glauben, es ist eine) und fahren dann ins Hotel frühstücken. Die Lobby und der Frühstücksraum sind ja sehr schön.
Nach dem Frühstück erholen wir uns ein wenig im Zimmer. Und um halb neun fahren wir zum Airport, wo wir um 10 Uhr unseren Helikopterrundflug starten. Es ist sonnig und sehr angenehm warm. Ich bin sehr froh, dass wir schon um 10 Uhr den Rundflug haben und nicht um 13 Uhr, wie ursprünglich im Reisebüro bestellt. Es wird am Nachmittag nämlich wieder gewittrig sein.
Nachdem wir von unserem Piloten Ryan eingewiesen und plaziert wurden (das geht nach Gewicht, Tobias und Thomas sitzen in der zweiten Reihe beim Fenster – ich werde über ihr Gewicht schweigen -, ich leider in der Mitte, Marlene darf neben dem Piloten Platz nehmen), unsere Schwimmwesten umgeschnallt, uns angeschnallt und die Headsets aufgesetzt haben, geht es Punkt 10 Uhr los. Es ist aufregend, keiner von uns hat je einen Hubschrauberrundflug gemacht.
Ich bin ein bisschen erstaunt, dass es doch ein wenig wackelt in der Luft, aber es ist ein großartiges Erlebnis, das man hier unbedingt gemacht haben sollte. Einziger Wermutstropfen: es war viel zu kurz. Von den 30 Minuten Flug sind nur ca 15 Minuten über den Grand Canyon und weil es so atemberaubend ist, will man einfach noch mehr davon haben. Das Wetter könnte perfekter nicht sein und wir erleben wirklich etwas Einzigartiges.
Von unserem Flug wird eine eigene DVD gemacht, worauf man genau sieht, wo man geflogen ist, was der Pilot erzählt hat und was man selbst für Kommentare abgegeben hat (da er das im Vorfeld sagt, sind die Kommentare spärlich). Wir kaufen diese natürlich, zusammen mit einem Foto zum Preis von 53$.
Wir wollen dann noch eine Rundfahrt mit dem Shuttle-Bus zum Hermit´s Rest machen. Wir steigen einmal aus (es gibt insgesamt 8 Stopps) und machen Fotos und staunen nocheinmal über die Schönheit. Hermit´s Rest ist dann eher enttäuschend, es gibt zwar einen sehr schönen Giftshop, aber die Snackbar ist nicht wirklich gut bestückt und fahren wieder zurück (die ganze Fahrt dauert 75 Minuten).
Es ist nicht zu heiß (85F oder 29C), aber wir sehen das Gewitter heranziehen und fahren gegen 13.45 los Richtung Page.
Es ist wieder eine Fahrt durch sehr schöne Landschaft, es gibt wirklich unglaublich viel Gegend hier, ohne sichtbare Dörfer oder gar Tankstellen (man sollte immer dafür sorgen, dass man tankt, sobald man eine sieht, wer weiß, wann wieder eine kommt), von Toiletten oder Restaurants ganz zu schweigen.
Vor Page beginnt es wieder leicht zu regnen, wir kommen bei unserem Best Western Hotel Lake Powell um 15:45 an. Es ist warm und hört auch wieder auf zu regnen.
Das Hotel ist wieder sehr schön, die Zimmer recht groß und die Betten relativ breit (wir werden aber auch bescheiden).
Nach einer kurzen Rast im Hotel – wir sind ja früh heute aufgestanden – fahren wir endlich zu McDonald´s. Diesmal gibt es unsere ChickenMcNuggets, mit Pommes Frites und Refill Soft Drinks. Alles scheint relativ neu und es schmeckt eigentlich so wie bei uns.
Da es jetzt so schön und angenehm warm ist (82F) entscheiden wir uns, noch schnell eine Rundfahrt durch die Stadt zu machen. Wir zählen 11-13 Kirchen (wir sind uns da nicht ganz einig, da die meisten nicht wie Kirchen aussehen, sondern einfach nur Häuser sind und erfahren dann am nächsten Tag, dass es sind) auf einer Straßenseite auf einer Länge von maximal einem Kilometer. Die Stadt erscheint recht sauber und nett und es gibt einen wirklich tollen School-District, auf den wir fast neidisch sind. Die meisten Städte hier, die wir bis jetzt gesehen haben, schauen ganz anders aus als bei uns. Es ist kein Kern erkennbar, meist ist es nur eine Hauptstraße mit vielen Ampeln und ein paar Wohnstraßen. Diese Stade ist relativ neu gegründet (1957) und durch den großen Stausee sehr grün inmitten der Wüstenlandschaft.
Wir fahren dann weiter zum Scenic Drive, wo man einen tollen Überblick über einen Teil des riesigen Stausees hat und auf Page und die umliegende Landschaft. Wir machen auch Halt beim Staudamm selbst, der in den 60er gebaut wurde und zugleich ein Erholungsgebiet mitgeplant worden ist.
Ich habe diesen Stopp als Erholung eingeplant, da ich schon zu Hause dachte, es wird irgendwann mal genug sein mit Besichtigungen. Mal sehen ob uns das gelingt. Wir sind heute schon relativ früh wieder im Hotel (19:30) und werden sicher auch früher schlafen gehen.