Mittwoch, 6. Juli 2011
Heute in der Früh war es wieder sonnig und heiß. In diesem Hotel haben wir diesmal das Frühstück inklusive, es war durchaus okay.
Ich will schon seit Jahren nach Sedona und das ist nur 45 Meilen von hier entfernt. Wir fahren um 9 Uhr los und bald sind wir auf dem 89A, der durch eine traumhafte Landschaft führt. Der Oak Creek fließt durch ein Tal (Oak Creek Canyon), das von roten Felsen umsäumt ist. Es ist traumhaft schön und wir machen einige Fotostopps.
In Sedona finden wir rasch einen Parkplatz, auf dem man für drei Stunden parken darf. Die Stadt hat 10000 Einwohner und jährlich kommen hier hundertausende Touristen. Sie sind dafür gut gerüstet. ES gibt zahlreiche “Giftshops”, aber alles ist hier sehr unaufdringlich. Gleich vis-a-vis vom Informationscenter sind die berühmten Pink Jeep Tours. Und wir haben gleich für 11 Uhr eine Tour gebucht, den Scenic Rim. Die Tour kostet pro Person 55$, ohne Steuer versteht sich, wie hier einfach alles.
Wir haben für uns vier einen eigenen Wagen und einen eigenen Driver=Guide bekommen, das war sehr bequem. Es war total heiß, aber der Jeep überdacht, dadurch war es erträglich. Wir sind einen 6000 feet hohen Berg hochgefahren, vorbei an den schönsten roten Felsen (Red Rock Country). Es war so schön, dass es einem fast den Atem geraubt hat und man sich fragt, was kann jetzt noch besser und schöner werden….
Unser Fahrer war total nett und redselig (und hat uns über Österreich ausgefragt und mich wegen meiner Englischkenntnisse gelobt…naja, es ist schwieriger für mich, als ich dachte). Er hat auch gemeint, heute gäbe es leider keine so weite Sicht, da gestern ein schlimmer Sandsturm in Phoenix war und die Luft noch ein wenig diesig dadurch. Aber für uns war es einfach nur super. Die Straße war zwar sehr holprig und zum Teil auch sehr eng und es geht da schon tief runter, aber es war ein Erlebnis.
Wir sind dann noch in das Dörfchen Tlaquepaque, das künstlich im Stil der kolonialspanischen Architektur des 18 Jh vor Jahren erbaut wurde, aber es ist sehr lieb gemacht. Wir sind aber nur durchgegangen, es war wirklich sehr heiß heute wieder (knapp 95 F, oder 35 C).
Gegen zwei Uhr sind wir auf der 179 und dann Interstate 17 zurück nach Flagstaff, dort weiter auf die Interstate 40 Richtung Meteor Crater. Das ist der “first proven, best reserved meteorite impact on Earth”. Also einfach einzigartig auf der ganzen Welt. Allein die Gegend dort ist schon sehenswert, man fährt auf 6000 Fuß und dann ist es sehr lang sehr flach. Und den Einschlag sieht man schon von der Ferne.
Wir zahlen die 15$ (8$ für die Kinder) Eintritt und es ist wirklich faszinierend. Vor 50.000 Jahren ist ein 45m im Durchmesser Meteorit mit einer Geschwindigkeit von 64.000km7h dort eingeschlagen und hat einen 210m tiefen und 1500m langen Krater geschlagen. Mittlerweile ist er nurmehr 170m tief durch die Erosion, aber immer noch beeindruckend.
Hier haben auch die Astronauten für die Mondlandung geübt und es ist ein großes Stück von dem Meteoriten ausgestellt. So etwas ist sehr selten, da der Meteorit sich beim Einschlag auflöst.
Wir schauen uns noch einen Film über Meteoriten an (in Flagstaff gibt es das berühmte Lowell Observatorium, das den Pluto entdeckt hat und die beschäftigen sich auch mit Asteroiden und Meteoritenbeobachtung, welche die Erde bedrohen könnten) und entscheiden uns dann, nicht die Führung mitzumachen, es ist sehr heiß.
Zurück Richtung Flagstaff wollten wir noch den Walnut Canyon besuchen, leider hat er um 17 Uhr geschlossen. Man sieht nun auf der Rückfahrt recht gut den höchsten Berg von Arizona, den Humphreys Peak mit fast 4000m. Hier wird bis in den April auf der Arizona SnowBowl Schi gefahren.
Wir suchen noch einen Supermarkt (mittlerweile bekommen wir da auch Routine, es ist gar nicht so einfach wie gedacht, wenn man die Namen der diversen Ketten nicht kennt), entdecken einen Safeway und kaufen dort Getränke und Naschereien. Mittlerweile haben wir ja eine Kühlbox im Auto, das ist eine große Bereicherung.
Da wir Zeit gewonnen haben durch die Schließung des Walnut Canyons fahren wir noch in den “Historic District” von Flagstaff, der nette Restaurants hat und ein paar Geschäfte. Marlene ist nicht zufrieden mit den Souvenirläden (man kann vereinfacht sagen, es gibt keine), wir kaufen dann ein paar Andenken in einem kleinen Geschäft.
Zurück im Hotel wollen wir wieder ein paar Sachen waschen und ich muss wieder die Koffer umpacken. Leider funktioniert das Waschen und Trocknen nicht ganz so toll wie in LA. Da junge Burschen unsere Wäsche einfach rausgenommen haben, muss Thomas nun unten bleiben. Der Trockner trocknet nicht wirklich gut und es dauert über eine Stunde. Ich muss die Sachen noch im Zimmer verteilen, ich kann sie so nicht einpacken. Den zweiten Teil der Wäsche werden wir in einem anderen Hotel waschen, noch ist es nicht so schlimm, wir haben noch saubere Sachen.
Mittlerweile sind wir schon sehr hungrig und gehen um 22 Uhr zu Denny´s essen. Wir erwischen einen unfähigen Kellner (den ersten hier in USA), der sich nichts merken kann, einiges falsch aufschreibt, obwohl er sich es auf der Karte zeigen lässt, was wir wollen, es keine Avocado gibt und ich umdisponieren muss, Marlene Three-Dip chips bestellt und nur zwei Dips bekommt und wir um Refill fast betteln müssen. Aber wir haben dort sehr viel Spaß und müssen dauernd lachen und werden doch satt und es ist schon wieder sehr spät, dass wir ins Bett kommen….