Dienstag, 19. Juli 2011
Wir lassen die Kinder heute ein wenig länger ausschlafen, wir wollen heute nur nach San Francisco fahren. Nach dem Einpacken und dem Frühstück (wieder to go) fahren wir die drei Stunden nach SF. Marlene hat heute Kopfschmerzen, aber die Pusteln werden weniger.
Wir erreichen SF um ca 14 Uhr. Als wir von der Ferne das erste Mal auf die Bucht sehen können, liegt dichter Nebel über SF und es sieht toll aus. Als wir dann über die Brücke (nicht die Golden Gate, sondern auf der I-80, man zahlt dafür, hat aber einen sensationellen Blick auf SF) fahren, ist es sonnig und total schön, die Golden Gate liegt ein wenig im Nebel. Ich bin sehr aufgeregt, ich hab mich auf SF schon sehr gefreut.
Thomas ist beim Autofahren ein wenig gestresst, der Verkehr ist hier ungewohnt (nach so vielen Tagen in der Pampa) und auch dichter als in LA. Dank Navi finden wir schnell zum Hotel Renoir in einer Seitengasse zur Market Street. Leider keine allzu feine Gegend, aber es war das einzige Hotel, das wir im März noch buchen konnten. Es ist zwar sehr günstig (das Auto zahlt pro Tag mehr als wir hier), aber etwas abgewohnt, die Zimmer sehr klein, die Betten noch schmäler, das Bad winzig. Aber wir werden uns nicht allzu lange hier drin aufhalten.
Die Sonne scheint, es ist toll, ich hatte das nicht erwartet. Laut Reiseführer ist es hier im Sommer oft den ganzen Tag nur nebelig. Wir erfahren auch, dass es gestern noch arg geregnet hat. Also haben wir wirklich Glück. Wir gehen dann gleich die Market Street zum Union Square runter, gleich rein in den Apple Store. Thomas lässt mich wegen I-Phones fragen und wir probieren auch eines aus.
Dann gehen wir weiter und steigen schließlich in die historische Tram F ein, die uns zu Pier 39 bringt. Vorher kaufen wir uns noch 3-Tages Pässe um je 21 Dollar. Wir bekommen sogar Sitzplätze und es ist eine gemütliche Fahrt. Interessanterweise begegnen uns seit Yosemite relativ viele österreichische Touristen, dürfte ein beliebtes Reiseziel sein, auch sehr viele Deutsche zieht es anscheinend hierher.
Pier 39 begeistert uns, es ist voll mit Geschäften und Restaurants und viel Leben. Sogar ein paar Seelöwen sind da (haben sich in SF seit dem großen Erdbeben 1989 angesiedelt und sind nun die neuen Stars auf Pier 39). Wir blicken auf Alcatraz direkt vor uns und auch die Golden Gate Bridge taucht aus dem fernen Nebel auf. Sonne pur, aber kühl, ohne Weste und Jeans (noch keine zerrissenen, das kommt noch) wäre es zu kalt hier.
Nach dem Fotoshooting (wer weiß, ob wir SF nochmal so sonnig erleben) gehen wir japanisch essen, darauf können wir uns einigen. Es ist auch sehr lecker und wir haben Blick auf die Golden Gate und Alcatraz, es ist traumhaft. Und sehr warm, es wird kaum klimatisiert, da es wie es scheint, auch den Einwohnern hier nicht zu heiß ist.
Danach gehen wir zu Fuß zu Fisherman´s Wharf. Wir werden von einem Schwarzen angesprochen, der meint, Thomas schaut viel zu ernst und wir lachen alle, weil wir ihm das auch oft sagen, dass er so böse schaut. Der Mann ist witzig, schenkt uns Pickerl mit I love SF und Amerikaflaggen und will dann eine Spende für die Armen, er zeigt uns seinen Ausweis. Wir lassen uns überreden (es gibt ja hier so viele „homeless people“ wie sonst nirgends und das sieht man auch) und geben ihm 10 Dollar. Wir haben viel gelacht und vor allem Marlene freut sich über die Aufkleber.
Fisherman´s Wharf ist ein lebhafter Ort, wir kaufen aber außer ein paar Ansichtskarten hier nichts, weil Marlene so viele tolle Sachen auf Pier 39 entdeckt hat. Und das Beste an SF: es gibt hier viele ATM (Bankomaten), die das Maestro Zeichen haben. Das war bis jetzt sehr schwierig, so einen zu finden und wir sind schon sehr knapp mit Scheinen. Und da wir seit Tagen kein Internet haben (auch in SF nicht), können wir gar nicht nachschauen, wo einer wäre. Aber ich hab wieder ein paar Dollar abgehoben, manchmal nehmen sie ja keine Kreditkarten.
Wir gehen also wieder zu Pier 39 und kaufen dort ein. Nicht nur Marlene, diesmal finden wir alle ein paar Sachen, die uns begeistern. Auch das Eis ist gut, die Kinder schlagen ein paar Mal zu. Es gibt einen Früchtemarkt, wir kaufen ganz tolle Erdbeeren (mittlerweile haben sogar die Kinder Lust auf Obst, es sieht aber in USA alles viel schöner aus als bei uns, sie sortieren das schlechte Obst und Gemüse laufend aus) und verzehren sie an Ort und Stelle, nachdem wir sie natürlich gewaschen haben.
Da am Nachmittag beim Cable Car so ein Andrang war, versuchen wir nun erneut unser Glück und es ist ein wenig besser. Schon im dritten Wagen finden wir Platz. Die Cable Cars sollten ja schon ein paar Mal abgeschafft werden, aber die Einwohner von SF haben sich bis jetzt erfolgreich dagegen gewehrt. Die Cable Cars müssen vom conductor und vom gripman mit Muskelkraft gedreht werden, so dass sie wieder in die andere Richtung fahren können, das allein ist schon ein Erlebnis.
Wir steigen also ein, Thomas und Tobias finden ganz vorne Platz, Marlene und ich nur hinten und es dauert ein wenig, bis sie die 6 Dollar von jedem kassiert haben (wir haben ja den Pass). Leider ist heute in der Stadt eine große Demonstration und wir können nicht bis Union Square durchfahren, sondern müssen in Chinatown aussteigen. Aber die Fahrt ist ein Erlebnis und es geht vorbei an SF, wie man es aus den Filmen kennt, ich bin ganz begeistert. Immer rauf und runter und man sieht bis zur Bucht. Als wir dann fast ganz oben angelangt sind, müssen wir aussteigen. Wir gehen zu Fuß bis fast zur Market Street immer steil runter, aber da ist die Demonstration und wir müssen außen vorbei.
Sobald man bei der 6th ist, wird es düster und es wirkt durch die Obdachlosen und die fast ausschließlich Schwarzen etwas bedrohlich. Wir gehen rasch durch und sind dann bei unserem Hotel angelangt. Mal sehen, ob wir hier gut schlafen können. Die Fenster schließen fast gar nicht, man hört von draußen alles und die Betten sind ja sehr schmal, kaum 120 breit
Hi Schwesterlein!Wir verfolgen natürlich schon die ganze Zeit eure spannende Reise und beneiden euch ganz furchtbar! Genießt noch die letzten Tage und wir freuen uns schon auf viele persönliche Geschichten! Vielleicht wird eure schöne Reise auch mal unsere – bin ja doch noch um viele Jahre jünger….. Freuen uns seeehr auf ein Wiedersehen! Ganz liebe Grüße aus dem regnerischen Österreich Romana + family
Meine liebe um genau 22 Monate jüngere Schwester
die Reise ist wirklich super und ich bin gespannt ob du das auch mal schaffst, es ist es auf jeden Fall wert!!!
Wir freuen uns aber schön langsam auch wieder auf Österreich, vor allem auf unsere eigenen Betten….
lg von uns allen….
Hallo Nachbarn!
Wißt ihr eigentlich,daß ihr mein tägliches Abendprogramm seid?Hab noch keinen Fernseher,also schau ich mir abends die Kietreibers an! Zuletzt waren allerdings ein paar sendefreie Tage zu beklagen!
Ein paar “Pannen” zB Reifenplatzer,Paß verloren-mußten zur Botschaft,gebuchtes Hotel gibt´s gar nicht – mußten im Auto schlafen,Kinder im NP vergessen,…und dann wieder gefunden hinterm Mammutbaum,… wären ein netter dramaturgischer Höhepunkt in meinem Abendprogramm!Also bemüht´s euch ein bißerl!
Alles Scherz natürlich!Bin ja nur neidig!!!!Freu mich über eure perfekte Reise!
Noch ein paar wunderschöne Tage in USA und bis bald!
Lg Babsi
Liebe Babsi,
wir sind gerne dein Abendprogramm
und auch froh, dass wir bis jetzt noch keine Pannen hatten und hoffen, das bleibt so. Ist eh so aufregend genug….
lg aus USA
die Nachbarn